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Zero Waste im Badezimmer

Das neue Jahr hat angefangen, und damit auch die guten neuen Vorsätze. Wie wäre es mit dem Vorsatz, dieses Jahr mal zu versuchen, nicht immer direkt irgendetwas zu kaufen, sondern zunächst zu überlegen, ob man das wirklich benötigt. Gewisse Dinge brauchen wir auf jeden Fall, zum Beispiel Hygieneartikel. Aber auch im Badezimmer kann man darauf achten, dass die Artikel weitestgehend nachhaltig sind und weder dir selbst, noch der Umwelt schaden. Mit diesem Artikel will ich dir ein paar Ideen zeigen für Zero Waste im Badezimmer.

Wichtig ist vorab, dass Zero Waste immer wahnsinnig extrem klingt. Natürlich ist es am allerbesten überhaupt keinen Müll zu produzieren, sondern nur biologisch abbaubaren, aber das ist noch schwieriger, als sich zunächst auf Plastik zu konzentrieren. Demnach versuchen wir jetzt erstmal, Plastik aus unserem Badezimmer zu verbannen.

Alternativen für die Haarwäsche

1. Roggenmehl

Fangen wir ganz oben an. Bei unserem Kopf. Wir müssen unsere Haare nicht mit Shampoo aus Plastikflaschen waschen. Eine Alternative habe ich bereits vorgestellt, das war das Waschen mit Roggenmehl.

Wem das aber noch ein wenig zu besonders ist, muss gar nicht traurig sein, denn es gibt noch so viel mehr Alternativen.

2. Haarseife verwenden

zero waste

Zum Beispiel kann man auch ein Stück Seife verwenden. Bei sehr unkomplizierten Haaren kann wahrscheinlich jede Seife benutzt werden. Aber wer hat schon unkomplizierte Haare… Es empfiehlt sich also, erstmal im Bioladen die verschiedenen Haarseifen anzuschauen und auf die Inhaltsstoffe zu achten. Ich habe zum Beispiel eine Haarseife mit Teebaumöl und Rosmarin. Zwei Inhaltsstoffe, die wunderbar für die Kopfhaut und für das Haarwachstum sind.

Bei Haarseifen ist jedoch das Problem, dass schnell das Gefühl von ausgetrockneten Haaren entsteht. Besonders bei meinen lockigen Haaren habe ich nie das Gefühl, dass die Seife meine Locken immer ein wenig trocken aussehen lassen. Bei FreundInnen im Umkreis von mir sehe ich aber, wie hervorragend die Haarseife funktioniert. Also gilt auch hier herauszufinden was für dich selber passt. Außerdem bin ich überzeugt, dass es bei jeder Umstellung, ob zu Roggenmehl oder Haarseife, es gewisse Zeit dauert, bis sich dein Haar daran gewöhnt hat. Also gib nicht zu schnell auf!

3. Alternative: Shampoo in fester Form

Und für die einfachste Umstellung kann auf Shampoo in fester Form zurückgegriffen werden. Dies kann zum Beispiel bei Lamazuna gekauft werden. Damit wird die Umstellung wahrscheinlich am einfachsten gehen, da dort ähnliche Inhaltsstoffe wie in herkömmlichen Shampoos drin sind und sich deine Haare nicht erst an etwas Neues gewöhnen müssen. Wenn du darauf achtest, dass dein Shampoobar kein Mikroplastik enthält, kannst du auch hier plastikfrei deine Haare waschen!

Alternativen für den Körper

Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird sofort wissen, was nun wohl bei der Körperwäsche kommt. Genau. Natürlich brauchen wir auch für den Körper keine Plastikflaschen, die Seife enthalten. Stattdessen können wir doch einfach direkt das Stück Seife verwenden, ohne dessen zusätzlichen Inhaltsstoffe, die vielleicht noch hinzugefügt werden würden.

Ich persönlich habe hier das Glück, dass eine gute Freundin meiner Mutter immer selbst Seifen in Bioqualität herstellt und so meine gesamte Familie versorgt. Vielleicht habt ihr ja auch so jemanden in eurer Familie, aber falls nicht lassen sich auch genügend Seifen auf kleinen Märkten oder in Bioläden finden.

Alternativen zum Rasieren

Achja, die Haare auf dem Körper, die da auf keinen Fall sein dürfen… Das ist ja nochmal ein Thema für sich. Kurz: Lass dich nicht beeinflussen von den Bildern der Gesellschaft, die dir sagen, dass deine Beinhaare falsch sind und Achselhaare dich zu einem komplett anderen Menschen machen!

Wenn du für dich persönlich aber sagst, die Achselhaare stören dich, dann ab damit. Aber mach es, weil DU das willst und nicht, weil irgendwer dir mal gesagt hat, das muss so sein.

Für den Fall, dass du dich also nun dazu entschieden hast die Haare müssen ab, gibt es auch hier ein paar Alternativen.

Rasierhobel

zero waste rasieren

Die wohl einfachste Variante, ist sich einen Rasierhobel zu besorgen (sobald dein alter Rasierer den Geist aufgegeben hat..). Er besteht meistens aus Edelstahl und kann somit ein Leben lang halten, wenn man sich gut um ihn kümmert. Hier kannst du plastikfrei lediglich die Klingen neu kaufen und dann immer mal austauschen. Bei guter Pflege, kann so eine Klinge auch viel länger halten als bei einem herkömmlichen Rasierer. Am Anfang ist es ein wenig anders, da die Klinge sehr viel schärfer ist. Aber auch da lässt es sich sehr schnell dran gewöhnen und macht schon bald keine Arbeit mehr.

Sugaring – Mit Zucker die Haare entfernen

Deine zweite Alternative ist das Sugaring. Mit nur ganz wenig Zutaten, die du wahrscheinlich eh zuhause hast, kannst du dir deine Haare langfristig entfernen. Tut zwar ein bisschen mehr weh als sie zu rasieren, ist aber kostengünstiger und langfristiger.

Das brauchst du fürs Sugaring

  • 200g Zucker
  • 200ml Zitronensaft

Zur genauen Herstellung der Paste könnt ihr bei Smarticular vorbeischauen. Dort habe ich die Haarentfernungsmethode her.
Es ist an sich recht einfach, aber ich musste mir Hilfe von meiner Mitbewohnerin beim ersten Mal holen. Hat jemand von euch schon mehr Erfahrung mit dem Sugaring gemacht?

Alternativen für eine Zero Waste Zahnpflege

zahnbürste

Auch bei der Zahnpflege gibt es tolle Zero Waste Alternativen. Die wohl einfachste ist die nächste Zahnbürste einfach mal aus Bambus anstelle von Plastik zu kaufen. Aber auch hier gibt es wichtige Details auf die geachtet werden müssen, denn nicht alles ist Gold was glänzt, wie die tolle Wastelandrebel in ihrem Artikel schrieb. Sie empfiehlt unter anderem die Marke Hydrophil.

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Bei der Zahnpasta gibt es auch ein paar Alternativen. Ich habe schon ein paar ausprobiert und kam eigentlich mit allen ganz gut zurecht. Ich bin da aber auch echt unkompliziert. Mir macht es nichts aus, wenn die Zahnpasta salzig ist und nicht wie gewohnt mit Minzgeschmack. Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta:

  • Zahnputztabs, gibt es bereits bei DM
  • Zahnpasta selber machen mit Kokosöl und Xylit
  • Zahnpulver herstellen aus Heilerde und Salbei

Die genauen Rezepte werde ich vielleicht nochmal als eigenen Beitrag hochladen, falls das jemanden interessiert!

Alternativen für die Periode

zero waste

Auch bei Periodenartikel gibt es umweltfreundliche und gesündere Möglichkeiten. Mit Tampons und Binden entstehen jeden Monat aufs Neue unglaublich viel Müll und auch Kosten. Mit einer Menstruationstasse kann dies sehr einfach umgangen werden. Du kaufst sie einmal und dann wird sie deine Freundin für mindestens fünf Jahre sein. Gleichzeitig schont sie deinen Intimbereich so viel mehr, als alles was sich in Binden befindet…

Das erste Mal einsetzen ist vielleicht noch ein wenig kompliziert und es muss sich erstmal dran gewöhnt werden, da jedes Mal so eine Tasse ausleeren zu müssen, aber sobald es klappt ist es die wohl schönste Alternative! Oft vergesse ich sogar, dass ich die Tasse gerade drin habe, weil ich sie gar nicht spüre. Außerdem muss die Tasse nur ein bis zwei Mal am Tag geleert werden, und nicht wie ein Tampon alle zwei Stunden gewechselt werden.

Zero Waste Badezimmer

Was hast du davon schon in deinem Badezimmer stehen und woran hast du dich bis heute noch nicht ran getraut? Lass es uns gerne wissen 🙂

*Werbung (unbezahlt) wegen Markennennung

zero waste bad

Roggenmehlshampoo – aus nur 2 Zutaten – Zero Waste

Mit Roggenmehlshampoo die Haare waschen

Als ich zum ersten Mal gelesen habe, dass es Leute gibt, die sich mit Roggenmehl die Haare waschen musste ich ein wenig lachen. Wie soll das denn gehen? Sobald Mehl mit Wasser vermischt wird, entsteht ja doch eher eine klebrige Konsistenz, die nur schwer von den Fingern abzukriegen ist – geschweige denn aus den Haaren. Mit dem Roggenmehlshampoo ist das jedoch anders…

Roggenmehlshampoo Zero Waste
Roggenmehl, Wasser, eine Schüssel und einen Löffel – mehr braucht man nicht

Der Trick ist jedoch, nicht einfach ein willkürliches Mehl zu verwenden, sondern eben Roggenmehl. Ich glaube ich habe vor circa zwei Jahren damit angefangen. Pia Kraftfutters Blogartikel und passendes Youtubevideo hatten mich dann vollends überzeugt. Das muss ich nachmachen. Ein Shampoo, dass mich umgerechnet weniger als 10 Cent pro Haarwäsche kosten soll, konnte ich mir nicht entgehen lassen. Doch nicht nur der günstige Preis ist unschlagbar. Roggenmehl wird in Deutschland produziert, ist in einer Papierverpackung zu kaufen, ist umweltfreundlich und schadet so weder dem Abwasser noch deiner Kopfhaut und Haaren.

Roggenmehlshampoo Zero Waste

Tatsächlich hatte ich bis zu meiner Roggenmehlshampoophase relativ schnell fettige Haare und meine Locken sahen eher ungesund (trockene Enden und krausige Locken) aus. Zwar dauert es auch erstmal ein, zwei Monate (sehr individuell!) bis sich die Haare an die natürliche Methode gewöhnt haben. Aber sobald die Eingewöhnungsphase vorbei ist, müssen die Haare meistens nur einmal die Woche gewaschen werden.

Roggenmehlshampoo Zero Waste

In unserer WG wird entweder nur Wasser benutzt (zwei unserer lieben Mitbewohnerinnen haben sich nämlich die Haare komplett abrasiert) oder eben Roggenmehl (wir anderen Zwei haben nämlich noch viele viele Haare auf dem Kopf). Zusätzlich brauchen wir aber dennoch langsam die Reste von Shampoos auf, die diverse Gäste bei uns gelassen haben. Vor allem an verkaterten Sonntagen ist es doch auch mal schön einfach, lediglich ein bisschen Shampoo in die Haare zu massieren…

Roggenmehlshampoo – Rezept und Anwendung

Wenn aber genug Zeit ist, und diese Zeit wird man sich gerne nehmen, dann kann man ganz einfach eine Roggenmehlmischung selber herstellen.

Wichtig ist, die Mischung jedes Mal aufs Neue frisch anzurühren. Ich bin mir unsicher, wie lange sich so eine Mischung hält, aber probiert es aus und lasst es mich gerne wissen!

Du benötigst:

  • Roggenmehl
  • lauwarmes Wasser
  • evtl. ein paar Tropfen ätherische Öle (Teebaumöl, Rosmarin, Lavendel sind sehr zu empfehlen für pflegende Eigenschaften)

Bei der Menge kommt es nun darauf an, wie lange und dichte Haare ihr habt. Bei mir reichen so circa 3 Esslöffel Mehl, bei einem/r Anderen müssen es vielleicht 5 sein. Schaut einfach, dass die Konsistenz am Ende ungefähr so aussieht wie auf dem Bild:

Roggenmehlshampoo Zero Waste
Die fertige Konsistenz sollte in etwa wie ein Pfannkuchenteig sein

Ich hoffe ihr gebt dem Roggenmehlshampoo eine Chance und verzweifelt nicht direkt am Anfang, wenn irgendwas nicht so läuft, wie es soll. Roggenmehl ist eine wahnsinnig natürliche und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Shampoos, aber wenn euer Haar sich an herkömmliche Shampoos gewöhnt hat, wird es erstmal ein wenig stur sein und Zeit brauchen, um sich an diese neue Alternative zu gewöhnen. Aber bitte gebt euch und eurem Haar Zeit, sich daran zu gewöhnen, denn ihr werdet nicht enttäuscht sein, wenn ihr eure Haare nur noch einmal die Woche waschen müsst und sie dennoch strahlen 🙂

Zum Merken auf Pinterest gibt es hier noch ein paar Bilder:

Roggenmehlshampoo Zero Waste
Roggenmehlshampoo Zero Waste
Roggenmehlshampoo Zero Waste
Roggenmehlshampoo Zero Waste